Garnisonsstadt Bamberg

16. Jahrhundert bis heute


 

Mitte 16. Jahrh.

Bamberg im "Fränkischen Kreis " (*) stellt 1.423 Fußsoldaten und 288 Reiter, außerdem eine Kreismiliz von 800 Berittenen und 800 Hakenschützen.

(*) Nürnberg, Rothenburg o.d. Tauber, Würzburg, Eichstätt, Schweinfurt, Weißenburg im Nordgau und Winzheim, den Besitzungen des Deutschen Ordens, der Grafen von Hohenlohe - Erbach - Castell - Henneberg - Rieneck und Limburg, sowie den Brandenburgischen Fürstentümern

1506 - 1533 Bamberg im "Schwäbischen Bund", dabei Kriegszüge gegen Franz von Sickingen und den Götz von Berlichingen
1534 - 1544 Bamberg in der "Eichstättischen Vereinigung" mit der Pflicht 100 Reiter und 300 Fußsoldaten zu stellen
1553 Bamberger Bischof schickt 600 Reiter gegen den Marktgrafen Albert Alcibiades
1556 - 1598 Bamberg im "Landsberger Bund" mit der Pflicht 2 Fähnlein zu je 400 Infanteristen, 1 Rittmeister mit 200 Reitern zu stellen
1595 Bamberger Reiterfähnlein kämpft mit fränkischen Kreistruppen gegen die Türken auf dem Balkan (schwere Verluste)
17./18. Jahrh. Truppenstärke der Bamberger und Würzburger Bistümer werden auf 2.100 Infanteristen und 200 Kavalleristen festgelegt, 1619 stellt Bamberg zusätzlich 800 Mann Landwehr in ständiger Bereitschaft (Erster Einsatz 1619/1620 im böhmischen Feldzug - Eroberung von Prag im November 1620)
1664 Bamberger und Würzburger Truppen kämpfen in Ungarn gegen die Türken (1 Regiment mit 1.800 Infanteristen und 620 Kavalleristen)
1675 Bamberger Reichspflicht nur in Kriegszeiten 1 Kürassier- und 1 Dragoner-Regiment im Hochstift aufzustellen
1753 Bamberg stellt aus Kreistruppen 153 berittene Soldaten, 609 Mann zu Fuß Hochstiftstruppen
1758 Bamberg stellt ein Landregiment mit 1.348 Mann und 8.986 Mann Reserve; Landkreis hat 26.864 wehrfähige Männer
1763 Bamberg stellt 2 Musketier-Kompanien, 2 reguläre und 2 bürgerliche Artillerie-Komp.; zusätzlich 1 Husaren-kommando und 1 Abtl. Leibwachen (zusammen 1.000 Mann)
1790 Bamberg unterhält ein Bataillon, das "Infanterie- Bataillon Bamberg"
Aug. 1802 "Infanterie-Bataillon Bamberg" kommt zum Rheinpfälzischen Infanterie-Regiment "Graf von Isenburg"
März 1803 Aus den zwei verbliebenen Dragoner-Kompanien wird mit einer weiteren Kompanie des Hochstifts Würzburg das Kurfürstlich Bayerische 4. Chevauleger-Regiment "Bubenhofen" gebildet und blieb bis 1863 in Bamberg stationiert. Gruppen des Regimentes lagen in Würzburg und Forchheim
März 1804 Infanterie-Regiment "Graf v. Isenburg" erhält die Bezeichnung "9. Infanterie-Regiment" und wird bis 1831 in Bamberg stationiert.
1806 - 1808 Bamberg ist Garnison des II. Bataillons eines Königl. Bayer. Artillerie-Regimentes
1806 - 1810 Das K.B. 5. Infanterie-Regiment "Graf v. Preysing" wird zum ersten Mal in Bamberg stationiert
1813 - 1815

Während der gegen Frankreich gerichteten Koalitionskriege war Bamberg immer wieder von verschiedenen Einheiten kurzfristig belegt. Ab 1815 wurden Teile des 2. Husaren-Regimentes in die Stadt verlegt und blieben bis zu seiner Auflösung (1822) in das 3. Chevaulegers-Regiment bis 1832 dort stationiert

Mai 1831 Einmarsch des 3. Jäger-Bataillons. Garnison bis 1847, dann nach Aschaffenburg überführt
1849 II. Bataillon des 6. Infanterie-Regimentes in Bamberg

Sept. 1855

5. Infanterie-Regiment kommt nach Bamberg (Clarissen-, Karmeliten- und Dominikaner-Kloster, sowie Langgass-Kaserne)
1863 Aus Teilen des 2. und 6. Chevaulegers-Regimentes wird das 3. Ulanen-Regiment gebildet und bleibt bis 1867 in Bamberg
1867 Ablösung des Regimentes durch das 2. Chevaulegers-Regimentes aus Ansbach
1872 2. Chevaulegers-Regt. wird durch das 1. Ulanen-Regiment ersetzt. Dieses Stammregiment blieb bis 1919 in der Koppenhof-Kaserne
1918 Bamberg ist im Befehlsbereich der 23. Reichswehrbrigade.
1919 Das am 10.02.1919 von der Ostfront zurück gekehrte 1. Ulanen-Regiment "Kaiser Wilhelm II. König v. Preussen" kommt wieder in die Koppenhof-Kaserne. Nach Inkrafttreten des Versailler Vertrages wird aus Teilen des Ulanen-Regiments und verschiedener Chevaulegers-Regimenter das Reichswehr-Infanterie-Regiment 23 gebildet. Die bayerischen Kavallerie-Regimente wurden zum neugebildeten Reiter-Regiment 17 zusammen gefaßt. Regimentsstab, 1. und 5. Eskadron blieben in der Stadt stationiert, übrige Teile in den Standorten Ansbach und Straubing.
1934 Verlegung des 2. und 6. Schwadrons nach Bamberg (die in Straubing und Ansbach verbliebenen Truppen wurden einer Panzerabwehr-Abteilung, bzw. einem Kradschützen-Bataillon zugeordnet) Unterkunft in der Holzhof-, Koppenhof- und Lagarde-Kaserne
Sommer 1935 Das Maschinengewehr Bataillon 6 wird aus Teilen der Infanterie-Regimenter 21 und 42 gebildet und am 01. Oktober 1936 nach Coburg verlegt
06.10.1936 Das Panzerregiment 3 kommt aus Kamenz (östl. von Dresden) nach Bamberg und bleibt bis zum 10. März 1938 in der Stadt. Nach seiner Verlegung nach Wien-Mödling in Österreich kehrt es nicht mehr zurück. 2. Abteilung des Artillerie-Regimentes 74 aus Erfurt bezieht die neue Panzerkaserne
November 1938 Anstelle des Panzerregimentes 3 kommt das Panzerregiment 35 in die Stadt. Dieses Panzerregiment wird aus Teilen der Panzerregimenter 1, 2, 7 und 25 sowie der Panzerjäger-Abteilungen 5, 9 und 25 formiert
1938 Das 17. Reiter-Regiment marschiert nach Österreich, später ins Sudetenland und im März 1939 nach Böhmen und Mähren
1945 Nach Kriegsende wurden Teile der 4. US-Panzerdivision und das 26. US-Infanterie-Regiments in der Panzerkaserne untergebracht.
1972 -2014 Eine Abteilung des 2. US-Kavallerie-Regimentes ist in der Panzerkaserne in der äußeren Zollnerstraße stationiert. Bis 1992 liegen bis zu 16.000 Mann amerikanische Streitkräfte verschiedener Brigaden in Bamberg (Pioniere, Infanterie, Panzer, Artillerie)
bis 2014 Teilstreitkräfte sind im Irak und Afghanistan eingesetzt, sie kehren teilweise nicht mehr nach Bamberg zurück.
12. September 2014 US-Armee gibt den Standort Bamberg auf, die 630. Feldjägerkomp. ist die letzte US-amerikanische Einheit in Bamberg
September 2015 Kasernenteile werden zum Notaufnahmelager für Asylanten, später Abschiebezentrum
September 2016 Kasernenteile werden als Deutschlands größtes Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei für ca. 2.200 Anwärter ausgebaut

 

Kasernen in der Garnison Bamberg
Clarissen-Kloster
zwischen Nonnenbrücke und Hainstraße (Richard-Wagner-Str.)
Karmeliten-Kloster
am mittleren Kaulberg (ehemaliges Zisterzienserinnen-Kloster bis 1554, danach bis 1589 Benediktinerinnen-Kloster St. Theodor, dann Karmeliten-Kloster)
Dominikaner-Kloster
in der Sandstraße
Heilig-Grab-Kloster in der Heiliggrabstraße (Dominikanerinnen)
Kapuziner-Kloster
in der Kapuzinerstraße Clavius-Gymnasium)
Franziskaner-Kloster
an der Schranne (1313 vom Templerorden übernommen)
Langaß-Kaserne
am Schönleinsplatz, gegenüber vom Restaurant Messerschmitt
Koppenhof-Kaserne
in der Nürnbergerstraße, nördlich der Holzgartenstraße;1823 gebaut
Holzhof-Kaserne
in der Nürnbergerstraße, südlich der Holzgartenstraße

Neue Infanterie-Kaserne

zwischen Pödeldorfer-, Weissenburger-, Wörth- und Zollnerstraße für das KB 5. IR zwischen 1890 und 1893 gebaut, 1912/13 erweitert. Die Kaserne bekommt nach dem Gefecht der bayerischen Ulanen (bei Lagarde am 11.08.1914) den Ehrennamen  "Lagarde-Kaserne"
Panzer-Kasernen
1935 an der verlängerten Zollnerstraße für Panzer und Artillerie gebaut

 

weitere militärische Einrichtungen
Exerzierplatz (groß) in Bamberg zwischen Strullendorferstr. und Geisfelderstr., ab 1890 nur für Kavallerie
Exerzierplatz (klein) am Wilhelmsplatz (zwischen Urban-, Amalien- und Schützenstraße)
Breitenau
ab 1890 nur für die Infanterie, ab 1916 Nutzung als Kriegsfliegerschule
Militärspital ab 1800 im Zinkenwörth (Hausnr. 22)
Jagd- und Hundshaus
"Siechenscheune"; von 1821-1901 Kavallerie-Reitschule, von 1901-1918 als Militär-Magazin genutzt
Hauptwache in der Hauptwachstraße von der Infanterie, bei Abwesenheit von der Landwehr genutzt
Klepperstall in der Sandstraße, wo jetzt die Markusbrücke steht (von 1830-1850 von den in Bamberg stationierten Chevaulegers-Regimenter insbesondere vom 6. Chevaulegers-Regiment benutzt, bis 1886 Stallung der berittenen Gendarmerie)




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